Der Konzertchor des Sinfonieorchester Aachen feierte im Januar 2020 sein 200-jähriges Bestehen. Die Gründung des Chores als »Singe Academie« geht auf das Jahr 1820 zurück. Er ist einer der ältesten gemischten Konzertchöre der Welt. Zusammen mit dem Opernchor singt er regelmäßig bei Konzerten oder ausgewählten Opernproduktionen. Musikalischer Leiter ist der GMD Christopher Ward, die Choreinstudierung erfolgt durch den Chordirektor Jori Klomp.
Seit fast 60 Jahren widmet sich DER JUNGE CHOR AACHEN der a cappella-Chormusik und legt seinen Schwerpunkt auf die Interpretation von Kompositionen des 20ten und 21ten Jahrhunderts. Dabei hat der WDR dem Chor seit seiner ersten Produktion für den Sender (1968) eine beeindruckende Zahl von Ersteinspielungen zeitgenössischer Chorliteratur anvertraut. Inzwischen liegen beim WDR über 200 Aufnahmen des JUNGEN CHORES AACHEN vor, darunter Werke von Vinko Globokar, Henk Badings, Jörg Baur, Paul Hindemith u.v.a. Zahlreiche nationale und internationale Preise bei renommierten Wettbewerben und Festivals begründen den Ruf des Ensembles, das in seinen Interpretationen hohen musikalischen Anspruch mit eindrucksvoller Originalität verbindet.
Der Mädchenchor am Aachener Dom wurde vom Aachener Domkapitel am 28. Mai 2011 mit einem eindrucksvollen Gottesdienst gegründet. Seither widmen sich die jungen Sängerinnen auf vielversprechende Weise der Erarbeitung von Chormusik unterschiedlichster Stilistik; speziell abgestimmt auf die musikalische Gestaltung der Liturgie im Hohen Dom. Dies sehen die Mädchen als ihre wichtigste Aufgabe an.
Darüber hinaus absolvieren sie ein stetig wachsendes Konzertprogramm in Aachen und der näheren und weiteren Umgebung, wie etwa die Aufführung des „Stabat mater“ von Carl Joseph Rodewald 2014.
Die bisher weiteste Reise führte den Mädchenchor im Februar 2015 nach London. Hier waren sie die ersten Mädchen seit über 500 Jahren, die in der renommierten Templechurch den Sonntagsgottesdienst musikalisch mitgestalteten.
Kontakte und Partnerschaften u.a. nach Reims, Kiew und Sydney inspirieren die Arbeit der etwa 70 Mädchen, die momentan im Mädchenchor singen. Die musikalischen Grundlagen dafür haben sie sich während ihrer Grundschulzeit auf der Aachener Domsingschule erarbeitet. Die Leitung des Chores hat Domkantor Marco Fühner.
Das Sinfonieorchester Aachen, vormals Städtisches Orchester Aachen, gehört zu den ältesten in städtischer Regie geführten Klangkörpern Deutschlands. Es bestand anfangs aus Militärmusikern der Stadtgarde, die von nebenberuflichen Streichern unterstützt wurden. Erst 1771 beantragten die Musikanten die Einrichtung und Ausführung von so genannten Concerts zur Ergötzung der ansehnlichen Leute. Im Jahr 1782 erhielten sie als Konzertsaal die neue, von Jakob Couven erbaute Redoute in der Aachener Komphausbadstraße. Für die Aufführung von Haydns Oratorium Die Schöpfung im Jahr 1803 war etwa die Hälfte der insgesamt 48 Orchestermitglieder von auswärts zur Verstärkung eingeladen worden. Anlässlich der Einweihung des neuen Stadttheaters am 28. März 1825 im Rahmen des achten, erstmals in Aachen stattfindenden Niederrheinischen Musikfestes wurde das Orchester einschließlich des Chores auf 422 Mitglieder aufgestockt, um unter der Leitung von Ferdinand Ries Beethovens 9. Sinfonie aufführen zu können, wobei allerdings damals noch manche schwierige Passage dezent ausgelassen wurden. Von da an nahm das Orchester regelmäßig an diesem bis 1958 ausgetragenen Musikfest, welches abwechselnd in den Städten Elberfeld, Düsseldorf, Köln und Aachen stattfand, teil. Dabei wurde es vereinzelt von auswärtigen Gastdirigenten wie Felix Mendelssohn Bartholdy, Julius Rietz, Max Bruch, Carl Reinecke, Richard Strauss, Hans Pfitzner, Clemens Krauss oder Felix Weingartner geleitet. Auch traten immer öfter Gastinterpreten wie der erst 12-jährige César Franck (1835), Johann Strauß, Vater (1836) oder Jacques Offenbach (1843) mit dem Orchester auf. 1841 fand die erste große, nach Frankreich führende Auslandstournee des Sinfonieorchesters statt.
Nach der Gründung des Aachener Instrumentalvereins im Jahr 1844, der das städtische Orchester verstärken sollte, wurde durch Beschluss des Stadtrates das Orchester im Jahr 1852 in eine feste, ständige Einrichtung umgewandelt, die nun Berufsmusiker im Angestelltenverhältnis beschäftigte. Damit war das Aachener Sinfonieorchester das erste seiner Art im Rheinland.
Einige später sehr bekannte Dirigenten wie Fritz Busch, Herbert von Karajan und Wolfgang Sawallisch haben ihre Karriere in Aachen begonnen.
Der Madrigalchor Aachen wurde 1978 gegründet und besteht heute aus rund 30 begeisterten Sängerinnen und Sängern. Unter der Leitung seines Gründers Johannes Meister, der später Chordirektor an der Wiener Staatsoper wurde, führte der Chor zunächst in kleiner Besetzung weltliche und geistliche Chormusik der Renaissance und des Barocks auf, bevor die Zahl der Mitwirkenden vergrößert und das Repertoire in Richtung romantischer und moderner Chormusik erweitert wurde. Schnell machte sich der Chor innerhalb der vielfältigen Aachener Chorlandschaft einen besonderen Namen und belegte erste und zweite Plätze bei internationalen Wettbewerben. Es folgten Rundfunkaufnahmen für die BBC, den Dänischen Rundfunk, KRO (Niederlande) und den WDR. Regelmäßige Konzertreisen führten den Chor u.a. nach Dänemark, England, Estland, Frankreich, Indien, Irland, Israel, Italien und Singapur. Der Madrigalchor Aachen ist darüber hinaus ein Initiativchor der ersten Aachener Chorbiennale 2009.
Im Dezember 2017 gab Hans Leenders, der in den Niederlanden als Organist, Chorleiter und Komponist wirkt, nach 25-jähriger Leitung sein Abschlusskonzert beim Madrigalchor. Bei der Chorbiennale 2013 wurde eines seiner Werke im Eröffnungskonzert von den vier Aachener Initiativchören gemeinsam uraufgeführt. Seit Januar 2018 steht nun der junge Dirigent Johannes Honecker dem ambitionierten Chor vor. Im Juni 2025 wird er den Stab an die neue Chorleiterin Andrea Jacobs weitergeben.
Schon seit Jahren tritt der Madrigalchor ebenso häufig wie in seiner Heimatstadt Aachen mit viel Erfolg in den benachbarten Niederlanden und in Belgien auf. So ist der Madrigalchor Aachen längst zu einem namhaften und beliebten Bestandteil der Musikkultur in der Euregio geworden.
1992 gründeten sechs Absolventen des St. Petersburger Rimski-Korsakow-Konservatoriums das Vokalensemble „Anima“, welches von Anfang an für seine künstlerische Exzellenz bekannt war. Beim internationalen Chorwettbewerb in Darmstadt belegte „Anima“ mit zwei Goldmedaillen den ersten Platz, gewann 2003 und 2006 jeweils Silbermedaillen beim Internationalen Chorwettbewerb in Tolosa und war als Osteuropavertreter zum Weltsymposium Chormusik in Kyoto eingeladen, wo es vor 2500 Zuhörern sang. Konzerte im Magdeburger Dom und im Dom zu Halberstadt, in Rahmen des „Schleswig-Holstein Musik Festivals“ oder beim Festival Musica Sacra in San Juan und Buenos Aires zeigen seine Erfolge.
Als ältester deutscher Knabenchor geht der Aachener Domchor auf die Hofschule Karls des Großen zurück. Noch immer, über 1200 Jahre nach seiner Gründung, steht für den Chor die musikalische Gestaltung der Liturgie im Aachener Dom im Mittelpunkt seiner Tätigkeit.
Neben Reisen weit über die europäischen Grenzen hinweg wirkte der Chor bei den außerordentlichen Karlspreis-Verleihungen der Stadt Aachen an Papst Johannes Paul II und Papst Franziskus in Rom mit und ist Träger des Aachen-Prager Kulturpreises.
Der Aachener Bachverein ist der Oratorienchor der Evangelischen Kirchengemeinde Aachen und zählt mit seinen über 120 Mitgliedern zu den traditionsreichsten und zugleich innovativen Kulturträgern der Region. Die Aufführung der Vokalwerke Johann Sebastian Bachs bildet einen Schwerpunkt des Aachener Bachvereins; gleichermaßen fühlt er sich dem gesamten oratorischen Repertoire vom Frühbarock bis zur Gegenwart verpflichtet und hat sein Publikum in letzter Zeit mit großformatigen chorsinfonischen Werken wie Mendelssohns Paulus, Elias und Lobgesang, Verdis Messa da Requiem, Golgotha und In Terra Pax von Frank Martin, A Child of Our Time von Michael Tippett, Das Buch mit sieben Siegeln von Franz Schmidt, Sancta Trinitas und Gabriel von Enjott Schneider sowie seinem vielbeachteten Elgar-Zyklus (The Dream of Gerontius, The Apostles, The Kingdom) begeistert. Er gestaltet auch die Kirchenmusik an der Annakirche, darunter mehrere Bach-Kantaten im Jahr. Zu den bevorstehenden chorischen Highlights zählt u. a. die Einladung zum Bachfest Leipzig 2026 mit einem Auftritt in der Thomaskirche.
Der Frauenchor des Glier-Instituts für Musik in Kiew wurde 1985 gegründet und wird von Galyna Gorbatenko geleitet. Er besteht aus Studierenden der Klasse für Chorleitung (die Mitglieder sind also zukünftige Chorleiterinnen), manche Sängerinnen kommen auch aus Promotionsstudiengängen oder sind frisch examinierte Gesangslehrer.
Der Chor pflegt verschiedene Stilrichtungen und führt Musik der Renaissance, der Klassik, Romantik, aber auch ukrainische Volkslieder und zeitgenössische Musik auf, speziell von zeitgenössischen ukrainischen Komponisten. Seit 1995 gewinnt der Chor regelmässig bei den wichtigsten Chorwettbewerben erste Preise: Marktoberdorf, Tolosa, Debrecen-Grand Prix, und nimmt an vielen Festivals teil. 2000 vertrat der Frauenchor beim First Nordic International Festival of women’s choirs in Reykjavik die Ukraine. 2010 feierte der Chor sein 25-jähriges Bestehen mit einem neuen Programm in der Nationalen Philharmonie in Kiew.
Das Vocaal Ensemble Kerkrade wurde 1976 gegründet und nimmt in der Musikstadt Kerkrade einen speziellen, festen Platz ein. Seit 2005 steht der Chor unter Leitung von Louise Deal. Das Vocaal Ensemble Kerkrade singt eine breite Palette von Chorwerken, angefangen von der Renaissance bis in die Moderne, von niederländischen bis hin zu internationalen Kompositionen. An zahlreichen Festivals und Chorwettbewerben hat der Chor seit 1996 teilgenommen und wurde mit ersten Preisen und besonderen Auszeichnungen bedacht: Niederländisches Chorfestival, Limburgisches Chorfestival Europäischer Chorwettbewerb in Mersch (Luxemburg). Konzertreisen nach Prag, Rom, Masterclass mit den King’s Singers und mit Sängern des Nederlands Kamerkor, Auftritte in Radio und Fernsehen sowie CD-Aufnahmen zeigen die vielfältigen Aktivitäten dieses vielfach ausgezeichneten Chores.