Internationale
Chorbiennale
Aachen

Wenn Der Junge Chor Aachen auch nach mehr als einem halben Jahrhundert mit Stolz auf sein unverändert hohes künstlerisches Niveau und große Konzerterfolge verweisen kann, hat das nicht zuletzt folgende Gründe: Zum einen ist da ein nicht versiegendes Interesse des Ensembles, neue, unbekannte Chorwerke bekannt zu machen, die hohen musikalischen Anspruch mit Originalität verbinden. Zum anderen bewirkt der Austausch mit renommierten Ensembles der nationalen und internationalen Chorszene, dass der Chor seine eigenen Maßstäbe immer wieder kritisch überprüfen kann. Schließlich ist es die inspirierende, seit 50 Jahren währende Zusammenarbeit mit dem WDR, der den  Pannenschutz-Schwalbe-Big-Ben-Reifenregelmäßig mit Studioproduktionen neuer Werke zeitgenössischer Komponisten betraut und so künstlerisch fordert und fördert.

 

Das Sinfonieorchester Aachen, vormals Städtisches Orchester Aachen, gehört zu den ältesten in städtischer Regie geführten Klangkörpern Deutschlands. Es bestand anfangs aus Militärmusikern der Stadtgarde, die von nebenberuflichen Streichern unterstützt wurden. Erst 1771 beantragten die Musikanten die Einrichtung und Ausführung von so genannten Concerts zur Ergötzung der ansehnlichen Leute. Im Jahr 1782 erhielten sie als Konzertsaal die neue, von Jakob Couven erbaute Redoute in der Aachener Komphausbadstraße. Für die Aufführung von Haydns Oratorium Die Schöpfung im Jahr 1803 war etwa die Hälfte der insgesamt 48 Orchestermitglieder von auswärts zur Verstärkung eingeladen worden. Anlässlich der Einweihung des neuen Stadttheaters am 28. März 1825 im Rahmen des achten, erstmals in Aachen stattfindenden Niederrheinischen Musikfestes wurde das Orchester einschließlich des Chores auf 422 Mitglieder aufgestockt, um unter der Leitung von Ferdinand Ries Beethovens 9. Sinfonie aufführen zu können, wobei allerdings damals noch manche schwierige Passage dezent ausgelassen wurden. Von da an nahm das Orchester regelmäßig an diesem bis 1958 ausgetragenen Musikfest, welches abwechselnd in den Städten Elberfeld, Düsseldorf, Köln und Aachen stattfand, teil. Dabei wurde es vereinzelt von auswärtigen Gastdirigenten wie Felix Mendelssohn Bartholdy, Julius Rietz, Max Bruch, Carl Reinecke, Richard Strauss, Hans Pfitzner, Clemens Krauss oder Felix Weingartner geleitet. Auch traten immer öfter Gastinterpreten wie der erst 12-jährige César Franck (1835), Johann Strauß, Vater (1836) oder Jacques Offenbach (1843) mit dem Orchester auf. 1841 fand die erste große, nach Frankreich führende Auslandstournee des Sinfonieorchesters statt.

Nach der Gründung des Aachener Instrumentalvereins im Jahr 1844, der das städtische Orchester verstärken sollte, wurde durch Beschluss des Stadtrates das Orchester im Jahr 1852 in eine feste, ständige Einrichtung umgewandelt, die nun Berufsmusiker im Angestelltenverhältnis beschäftigte. Damit war das Aachener Sinfonieorchester das erste seiner Art im Rheinland.

Einige später sehr bekannte Dirigenten wie Fritz Busch, Herbert von Karajan und Wolfgang Sawallisch haben ihre Karriere in Aachen begonnen.

Der Madrigalchor Aachen wurde 1978 gegründet und besteht heute aus rund 30 begeisterten Sängerinnen und Sängern. Unter der Leitung seines Gründers Johannes Meister, der später Chordirektor an der Wiener Staatsoper wurde, führte der Chor zunächst in kleiner Besetzung weltliche und geistliche Chormusik der Renaissance und des Barocks auf, bevor die Zahl der Mitwirkenden vergrößert und das Repertoire in Richtung romantischer und moderner Chormusik erweitert wurde. Schnell machte sich der Chor innerhalb der vielfältigen Aachener Chorlandschaft einen besonderen Namen und belegte erste und zweite Plätze bei internationalen Wettbewerben. Es folgten Rundfunkaufnahmen für die BBC, den Dänischen Rundfunk, KRO (Niederlande) und den WDR. Regelmäßige Konzertreisen führten den Chor u.a. nach Dänemark, England, Estland, Frankreich, Indien, Irland, Israel, Italien und Singapur. Der Madrigalchor Aachen ist darüber hinaus ein Initiativchor der ersten Aachener Chorbiennale 2009.

Im Dezember 2017 gab Hans Leenders, der in den Niederlanden als Organist, Chorleiter und Komponist wirkt, nach 25-jähriger Leitung sein Abschlusskonzert beim Madrigalchor. Bei der Chorbiennale 2013 wurde eines seiner Werke im Eröffnungskonzert von den vier Aachener Initiativchören gemeinsam uraufgeführt. Seit Januar 2018 steht nun der junge Dirigent Johannes Honecker dem ambitionierten Chor vor. Unter seiner Leitung wird ein Hauptanliegen des Chors, Musik aus Renaissance und Barock werkgetreu zu gestalten, weitergeführt. Darüber hinaus befasst sich der Chor mit zeitgenössischer Chormusik und hat mehrere Werke uraufgeführt.

Schon seit Jahren tritt der Madrigalchor ebenso häufig wie in seiner Heimatstadt Aachen mit viel Erfolg in den benachbarten Niederlanden und in Belgien auf. So ist der Madrigalchor Aachen längst zu einem namhaften und beliebten Bestandteil der Musikkultur in der Euregio geworden.

BachVokal, der Kammerchor des Aachener Bachvereins unter Leitung von Georg Hage, gilt aufgrund seiner Vielseitigkeit und Wandlungsfähigkeit als das „Chamäleon“ unter den Aachener Kammerchören. Ein Schwerpunkt des Vokalensembles liegt in der Alten Musik, insbesondere in anspruchsvollen bzw. selten gespielten Werken des 17. und 18. Jahrhunderts mit kleiner Instrumentalbesetzung; dazu zählten in den letzten Jahren die Marienvespern von Monteverdi und Alessandro Scarlatti, die Psalmen Davids von Schütz, Francesco Cavallis Missa pro defunctis, Bachs Messe h-Moll und sämtliche Lutherische Messen sowie Domenico Scarlattis Stabat Mater. Ebenso erfolgreich führte der Kammerchor mehrere Elgar-Oratorien zusammen mit dem Aachener Bachverein auf, Ferdinand Ries‘ Der Sieg des Glaubens zusammen mit dem Bonner Kammerchor, außerdem Bruckners Messe e-Moll sowie Schönbergs Kol Nidre und Friede auf Erden. Der Chor folgte Einladungen zum 28. Benefizkonzert zur Erhaltung des Aachener Doms mit Bachs Magnificat wie auch zu einem Gastkonzert im Rahmen der letzten Aachener Heiligtumsfahrt u. a. mit Händels Dixit Dominus.

Ebenso pflegt das Ensemble das A-cappella-Repertoire von der Renaissance bis zur Moderne und hat anlässlich des 125. Geburtsjahrs des ehemaligen Chorleiters und bedeutenden Komponisten Rudolf Mauersberger für ein deutschlandweit angesehenes CD-Kompendium mehrere seiner Motetten eingespielt. Seit einigen Jahren zählt BachVokal zur Riege der Initiativchöre der Internationalen Chorbiennale.

www.bachverein.de

 

Jung, dynamisch, immer gut drauf und einfach voll im Flow – Das ist FLOW, der A Cappella Chor der Musikschule Aachen. Angefangen hat alles mit der großen Liebe zur Musik von Chorleiter Luc Nelissen. Als Gesangslehrer der Musikschule und leidenschaftlicher Musiker, bringt er nicht nur das nötige Know-How mit, sondern punktet vor allem mit seiner super offenen und lustigen Art und dem richtigen Fingerspitzengefühl bei der Songauswahl. Anfang 2017 in Aachen gegründet mischen wir zwar erst seit einiger Zeit im Chor-Business mit und wurden durch die Auszeichnung beim WDR-Landeswettbewerb als „Bester Chor im Westen“ einem großen Publikum vertraut. Der Chor freut sich über ein breites Repertoire an verschiedensten Liedern.

Der Kammerchor Musa Horti wurde 1989 von Marc und Peter Dejans gegründet und nimmt seit Jahren einen festen Platz in der flämischen Chorwelt ein. Der Chor ist in der Park-Abtei in Heverlee (Leuven) zu Hause, die dem Ensemble zu seinem Namen verholfen hat: Musa Horti, die „Muse des Parks“. Das Ensemble ist ständig auf der Suche nach selten aufgeführter Musik aus allen Epochen. Musa Horti tritt auch immer stärker als vielgefragter Erstaufführer neuer Chorliteratur hervor. So vergibt der Chor regelmäßig Kompositionsaufträge an flämische Komponisten, was CDs mit Musik von Kurt Bikkembergs, Rudi Tas, Vic Nees und Sebastiaan Van Steenberge dokumentieren. Der Kammerchor hat im März 2014 in der Frauenkirche in Dresden sowie in der Nikolaikirche in Leipzig ein Friedenskonzert gesungen.

Der Chor arbeitete mit Komponisten wie Sven-David Sandström und David Gorton zusammen und nahm die vom flämischen Komponisten Piet Swerts komponierte Filmmusik für den Film ‘Atlantic’ auf.

 

 

 

 

www.musahorti.be

Der WDR Rundfunkchor ist ein Profi-Ensemble mit 45 Sängerinnen und Sängern. Seine Heimat ist das WDR Funkhaus in Köln. Das Profil ist Repertoire-Vielfalt in Perfektion und Spezialisierung auf innovative Werke sowohl im a cappella als auch im chorsinfonischem Bereich. Das Spektrum reicht von der Musik des Mittelalters bis zu zeitgenössischen Werken. Darüber hinaus engagiert sich der Chor für Musikvermittlung und vergibt selber Kompositionsaufträge.

www.wdr.de/radio/orchester/rundfunkchor

Der Chor wurde 1981 gegründet und steht seit 1996 unter der Leitung von Martin te Laak. Etwa 30 Sänger und Sängerinnen präsentieren anspruchsvolle Chorwerke geistlicher und weltlicher Art aller Epochen und Stilrichtungen. Der Chor ist Mitglied im Verband Deutscher Konzertchöre (VDKC) und Mitbegründer der Internationalen Chorbiennale in Aachen.

Den Aachener Kammerchor zeichnet ein breites Repertoire von der Renaissance bis zur Avantgarde aus, zu dem Jazz- und Poparrangements ebenso gehören wie folkloristische Liedsätze, wobei neben gelegentlich instrumental begleiteten Werken der Schwerpunkt auf a-capella-Chormusik liegt.

Immer wieder hat der Aachener Kammerchor erfolgreich an Wettbewerben und Festivals teilgenommen. Schon 1998 errang er den ersten Preis beim Chorwettbewerb Nordrhein-Westfalen. 2010 war er Kategoriesieger beim Internationalen Robert-Schumann-Chorwettbewerb in Zwickau. Im Juli 2014 gewann er den ersten Preis des Internationalen Chorwettbewerbs für sakrale Musik „Laudate Dominum“ in Vilnius.

Durch zahlreiche Konzerte im In- und Ausland (Niederlande, Italien, Frankreich, Österreich, Ungarn, Ägypten, Russland, Polen, Tschechien, Litauen, Lettland) hat sich der Chor einen guten Namen gemacht. Seine Zuhörer reagieren stets begeistert auf das sehr abwechslungsreiche Repertoire.

 

www.aachener-kammerchor.de

 

Carmina Mundi (Gesänge der Welt), steht seit 1983 unter der Leitung von Harald Nickoll und singt geistliche und weltliche A-cappella-Chormusik aller Länder, Kulturen und Epochen. Carmina Mundi ist ein Ensemble, das sich dem Naturphänomen „reine Stimmung“ verschrieben hat. Dies ermöglicht Singen im Naturklang unter Einbeziehung der natürlichen Obertöne im a-cappella-Klang. Differenzierbare Intervallgrößen auch jenseits der Halbtongrenze (im mikrotonalen Bereich) finden bei der Intonations- und Klangfarbengestaltung Beachtung.

Etliche Konzerte und Wettbewerbe, darunter der Gewinn des Deutschen Chorwettbewerbs 2006 in Kiel und der viermaliger Gewinn des Landeschorwettbewerbs NRW sowie bei internationalen Wettbwerben haben den Chor weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht. Auf Einladung des damaligen deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler sang Carmina Mundi beim Staatsempfang in Den Haag für die niederländische Königin. Konzertreisen führten Carmina Mundi nach Argentinien, Albanien, Belgien, Brasilien, Estland, Frankreich, die Niederlande, Österreich und Schweden.

www.carmina-mundi.de